Sinfonisches Blasorchester Göttingen

In Klängen durch Amerikas Geschichte: Göttinger Blasorchester „Göfonio“ reißt Rosdorfer Publikum mit

62 Musikerinnen und Musiker haben am Sonnabend die Anne-Frank-Halle in Rosdorf bespielt. In Bläserklängen führten sie durch Amerikas Geschichte.
Michael Schäfer 09.11.2025, 16:02 Uhr

Rosdorf. „Entdeckung der Neuen Welt“: Das war das Thema des Konzerts mit dem Sinfonischen Blasorchester Göttingen, kurz „göfonio“, am Sonnabend in der Anne-Frank-Halle Rosdorf. 62 Musikerinnen und Musiker füllten das Podium randvoll, im Saal blieb kaum ein Platz für Gäste frei. Die machtvollen Klänge kamen beim Publikum ausgesprochen gut an.

Die Idee, ein solches Blasorchester zu gründen, ist gerade zehn Jahre alt. Im November 2018 stieg dann, schon damals in Rosdorf, das Gründungskonzert. Damals hatte das Orchester noch nicht einmal 50 Mitglieder. Der Zuwachs zeigt, dass ein solcher Klangkörper für Laienmusiker ziemlich attraktiv ist. Am Sonnabend waren 14 Klarinetten, sieben Hörner, sechs Saxophone, sechs Trompeten und vier Tuben dabei, um nur ein paar Gruppen aufzuzählen. Dirigent ist Holger Bertram, der auch zu den Gründungsmitgliedern von „göfonio“ gehört.

Ein solches Programm bereitet das Orchester mit Proben etwa im Dreiwochenrhythmus ein Jahr lang vor, dazu kommen intensive Probenwochenenden. Gern führt es sein Jahreskonzert mehrfach auf, in Rosdorf, in Göttingen in der Waldorfschule und bisweilen auch im Hann. Mündener Welfenschloss.

Im Programm ging es diesmal durchweg um Stationen der nord- und mittelamerikanischen Geschichte: von der Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus 1492 über die Kämpfe der Eroberer gegen die Indianer und die Azteken bis hin zum amerikanischen Bürgerkrieg, dazu mit musikalischen Ausflügen zum Grand Canyon und mit Musik zu Filmen, die in Amerika spielen.

Zur Geschichte der Entdeckung der Neuen Welt gehört immer wieder Gewalt, Schlachtenlärm und Trauer um die Gefallenen. Entsprechend martialisch im Klang waren etliche der ausgesuchten Stücke, gern mit markanten Pauken- und Beckenakzenten und vor allem prunkend mit der Bassgewalt tiefer Blasinstrumente. Baritonsaxofonist Thomas Korte, der als Moderator die historischen Zusammenhänge kundig erläuterte, bekannte selbst, dass ihn vor allem die Töne des Orchesters faszinieren, die er im Magen spürt. Ja, auch die Liebe zur Musik kann durch den Magen gehen.

Kaum einer der Komponisten – darunter etwa Pavel Staněk, Michael Sweeney, Robert W. Smith und Thomas Asanger – ist einem durchschnittlichen Konzertgänger vertraut. Musik für sinfonisches Blasorchester besetzt eine Nische im Musikbetrieb. Es ist sehr eindrucksvoll, wie Komponisten auch ungewöhnliche Ideen umsetzen, etwa Sturm, Regen und Wolkenbruch musikalisch nachzeichnen oder die Orchestermitglieder auch hier und da mitsingen lassen.

Solche Klänge faszinierten das Publikum, keine Frage. Eine derart kolossale Klanggewalt bekommt man anderswo kaum geboten. Und Dirigent Holger Bertram griff mäßigend ein, wenn die Spielfreude seine Musikerinnen und Musiker allzu sehr mitzureißen drohte.

Er hatte ihnen übrigens keine leichten Aufgaben gestellt – manche Klänge waren wesentlich moderner, als man sie als Laie auf dem Gebiet der Blasmusik erwarten zu können meint. Das führte dazu, dass einzelne Musiker vielleicht meinten, sie sollten lieber vorsichtig sein, sodass die Klänge bisweilen ihre klaren Konturen verloren.

Aber das waren nur kleine Durststrecken. Ansonsten hatte Bertram das konzentriert und engagiert aufspielende Orchester gut im Griff. Vielleicht allerdings sollten sich die Programmplaner doch zeitlich eher an „normalen“ Symphoniekonzerten orientieren: Der Abend dauerte deutlich mehr als zwei Stunden inklusive ausführlicher Zugabe (die fetzige Filmmusik zu „Die glorreichen Sieben“). Nach so viel Zeit nutzt sich die Freude an der Bassgewalt ein wenig ab. Dennoch: Der Schlussapplaus war herzlich.


Willkommen auf der Homepage von göfonio!

Als sinfonisches Blasorchester reicht unser Repertoire von arrangierten klassischen Stücken bis zu Kompositionen speziell für Bläserbesetzungen, die wir an unseren Probennachmittagen gemeinsam einstudieren. In der Regel treffen wir uns hierzu im 3‑Wochen‑Rhythmus an einem Wochenendtag in Räumlichkeiten in und um Göttingen.

Wir sind immer auf der Suche nach neuen Mitgliedern für alle Blasinstrumente oder für Schlagwerk. 2017 wurde göfonio auch als gemeinnütziger Verein eingetragen. Wenn wir dein Interesse geweckt haben, komm einfach zu einer unserer Proben vorbei (->Termine) oder schicke uns eine Mail an info@goefonio.de! Mitspielen läuft bei uns auch ganz unkompliziert ohne Vorspiel – wir freuen uns auf jeden!


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Viel Spaß beim Anhören und Zuschauen!

Konzerte:

Samstag, 7. November 2026
18:00 Uhr
Konzert "Music-Hall Music"
Anne-Frank-Halle Rosdorf


Die nächsten Proben unseres Orchesters finden statt:

Samstag, 17. Januar 2026
13:30 - 17:00 Uhr   Probe

Sonntag, 7. Februar 2026
13:30 - 17:00 Uhr   Probe
anschließend Mitgliederversammlung


Weitere Termine siehe unter "Termine"!

Kontakt zum Orchester: info@goefonio.de